"Landschaft anpacken Schwalm-Eder - gelungener Start im Oktober"
„Unsere Landschaft anpacken“
Praktische Weiterbildung für Handarbeit in der Landschaftspflege des LPV Schwalm-Eder gestartet
Anpacken und mitmachen hieß es beim Start der insgesamt 6-tägigen Weiterbildung „Landschaft anpacken“ des Landschaftspflegeverbandes Schwalm-Eder (LPV) am 17. und 18. Oktober 2025.
Die Mitarbeiterinnen der LPV-Geschäftsstelle zeigten sich begeistert vom gelungenen Auftakt und dem bunt gemischten Teilnehmerkreis. Auch die kommenden Module versprechen spannende Einblicke zu wichtigen ökologischen Aspekten im Zusammenhang mit der fachgerechten Pflege von Hecken, dem Offenhalten magerer Lebensräume, dem Pflanzen von Obstbäumen und der Bekämpfung invasiver Arten wie dem Riesenbärenklau.
„Mitmachen kann jeder der sich aktiv zum Erhalt unserer Landschaft einbringen möchte, egal ob jung oder alt“, erklärt Franziska Mehlhorn, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes Schwalm-Eder. „Verstehen und direkt anwenden“ lautet dabei das Motto. Wer an fünf der sechs Tage dabei ist, bekommt am Ende ein Teilnahmezertifikat. Vorkenntnisse sind dabei nicht erforderlich.
Ganz im Sinne der Zusammenarbeit von Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutz im LPV begrüßten am ersten Tag der zweite Vorsitzende des LPV Norbert Klapp gemeinsam mit Waberns Bürgermeister Claus Steinmetz und Georg Scheidemann, Geschäftsführer des Maschinenrings Schwalm-Eder die Teilnehmenden und betonten die Bedeutung manueller Einsätze in der Landschaftspflege. „Ich persönlich finde es immer hochgradig spannend, mehr über die Gründe für bestimmte Arbeiten zu erfahren“ erklärt Norbert Klapp, der zugleich auch Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Kurhessen-Waldeck ist und ergänzt, „durch die Arbeit im LPV-Vorstand habe auch ich neue Blickwinkel auf bestimmte Themen gewonnen“. Als Einstieg erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die Bedeutung der Landschaftspflege und die Arbeit der Landschaftspflegeverbände. Neben Grundlagen der Arbeitssicherheit stand außerdem die Maschinenkunde an Freischneider und handgeführtem Balkenmäher im Mittelpunkt.
Am Samstag lag der Schwerpunkt auf Feuchtbiotopen und Wiesen im Schwalm-Eder-Kreis und deren Besonderheiten. Auch Möglichkeiten und Grenzen landwirtschaftlicher Förderung von Naturschutzmaßnahmen im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik waren Thema. Nach spannenden Vorträgen ging es für die Teilnehmenden dann ins Gelände. In kleinen Gruppen wurde eine Feuchtfläche der Gemeinde Wabern unter Anleitung mit Freischneidern und unterschiedlichen handgeführten Einachsmähern gemäht und abgerecht. Sonderstandorte wie die ehemaligen Schlämmteiche bei Wabern sind für seltene Vogelarten wie den Kiebitz oder das Blaukehlchen und Amphibien wie den Laubfrosch essentiell und tragen zum Erhalt der Arten bei. So findet auf diesen teilweisen eingezäunten Flächen u. a. die letzte Gruppe brütender Kiebitze in ganz Nordhessen. Das Offenhalten der Flächen ist daher enorm wichtig. Auch der fest installierte und mit Stromlitzen versehende Zaun muss regelmäßig unterhalten und freigeschnitten werden – zusätzlicher Pflegeaufwand. Doch für den LPV ist klar: „Ohne den Schutzzaun würden Füchse und Waschbären die Nester der am Boden brütenden Kiebitze plündern. Für den langfristigen Erhalt solcher Sonderstandorte ist Handarbeit unverzichtbar.“
„Wir bedanken uns ausdrücklich bei unseren Kooperationspartnern für die tolle Unterstützung“, sagt Mehlhorn und bedankt sich im Namen des LPV besonders bei dem Maschinenring Schwalm-Eder und den beteiligten Landwirten für die tatkräftige Unterstützung bei der Maschinenkunde und dem Praxiseinsatz, sowie bei der SVLFG, der Firma Rapid Technik, dem DVL, dem LPV Mittelfranken, der Gemeinde Wabern, Kreisvogelschutzbeauftragtem Christian Gelpke, dem Amt für Landwirtschaft und der Unteren Naturschutzbehörde des Schwalm-Eder-Kreises, sowie unserem engagierten Sponsor Dennis Dreytza von LiveInvest für die Bereitstellung der persönlicher Schutzausrüstung.
Die Weiterbildung findet in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern wie dem Maschinenring Schwalm-Eder statt und wird im Rahmen des Projektes „LANDSCHAFT ANPACKEN – Qualifizierung für praktische Landschaftspflege und Naturschutz“ des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz und nukleare Sicherheit gefördert.
Weitere Informationen zum LPV und zu „Landschaft anpacken – Schwalm-Eder“ erhalten Sie unter:Franziska Mehlhorn, Tel. 05683/9238-35, E-Mail: